5 Wochen ZOE, ein erstes Resümee

Mittlerweile sind es über 5 Wochen her, seit dem ich meinen Renault ZOE vom Renault-Händler in St. Augustin abgeholt habe. Folgende Ereignisse sind in dieser Zeit passiert:

  • 15. Januar 2021 vormittags, Abholung meines neuen ZOE bei Renault-Händler in St. Augustin. Kurze Einweisung, sowie dank Corona das erste persönliche aber auch sehr freundliche Gespräch mit der Verkäuferin. Entgegennahme einer Flasche Champanger und gleich darauf die 141km Nachhausefahrt:
    • Eco-Modus auf der Autobahn bergauf keine so gute Idee
    • Eco-Modus ausschalten und der Motor zeigt was er kann
    • Bei ca. 1°-3° Celcius im Schnitt 20kWh/100km Verbrauch
    • Zu Hause angekommen direkt an eine öffentliche Ladesäule in der Nähe, da die Wallbox erst am 20. Januar angeschlossen wird. Fehler nach 1 Minute laden: „Elektr. Störung GEFAHR“ rot hinterlegt
    • Anruf bei der Renault-Assistance: Fahrzeug stehen und in die nächste Werkstatt schleppen lassen. Das Auto ist heute nicht einmal 2 Stunden in meinem Besitz. Was soll ich machen?
    • Internet-Recherche: ZOE „einschlafen lassen“ und noch mal probieren. Siehe da, der ZOE lädt. Aufatmen!
  • 30./31. Januar 2021 (Wochenende): Sowohl am Samstag als auch am Sonntag mehrmalige Ladeversuche (Wallbox und öffentliche Ladesäule) werden mit der Fehlermeldung „Elektr. Störung GEFAHR“ rot hinterlegt abgebrochen. Ist doch am ZOE etwas kaputt? Notladekabel mit Schuko-Stecker und der ZOE lädt 30% in ca. 10 Stunden. Also dann am Montag in die Werkstatt
„Elektr. Störung GEFAHR“ nicht wirklich beruhigend…
  • 1. Februar 2021: Abgabe des ZOE in Frankfurt/Main bei Renault 14 Uhr. Mit Leih-ZOE zurück nach Hause. Leih-ZOE lädt, mein ZOE lädt in der Werkstatt auch. Werkstatt: Fehler kann nicht nachgestellt werden. Evtl. Stromschwankungen im Netz oder die Wallbox hat ein Problem.
  • 2. Februar 2021: Abholung meines ZOE. Laden an meiner Wallbox. Neuer Fehler:
  • 22. Februar 2021: 3 Wochen später bisher keine weiteren Ladeprobleme aufgetaucht. Selbst bei den tiefen Temperaturen zwischen 10. und 15. Februar keine Probleme beim Laden mehr gehabt. Jedoch ist mir heute folgendes aufgefallen. Wo ist der Fehler?

Nun die oben gezeigte Verbrauchsinformation enthält folgenden Fehler:

  • 3,0kWh/24,7km = 12,9kWh/100km =>
  • 3,0/24,7 kWh/km = 12,9/100 kWh/km =>
  • 0,1215 kWh/km = 0,129 kWh/km =>
  • 0,1215=0,129

Wenn ich die Renault-Software richtig verstehe, ist ein Verbrauch von 12,9kWh/100km der kleinstmöglich anzeigbare Verbrauch. Na wie schön, dass dies nur die Anzeige ist und nicht der reale Verbrauch! Real sind es dann doch 12,2kWh/100km!

Und ja, ich bin selbst in der Softwarebranche tätig und muss mich immer wieder über „meine“ Kollegen wundern!

„Auch übrigens: Die 24,7km bin ich nun real mit 2,3kWh 100% Ökostrom von greenpeace energy gefahren. Bedeutet einen realen Verbrauch von 9,3kWh/100km. Oder in Benzin ausgedrückt ca. 1,09 Liter Benzin pro 100km. Oder anders ausgedrückt: 269ml Benzin um von Kriftel nach Flörsheim und wieder zurück nach Kriftel zu gelangen!“

Obige Berechnung musste ich korrigieren. Ich habe mittlerweile bemerkt, dass der Zoe die zurückgewonnene Energie bereits im Gesamtverbrauch berücksichtigt: Die 24,7km bin ich nun real mit 3,0kWh 100% Ökostrom von greenpeace energy gefahren. Bedeutet einen realen Verbrauch von 12,2kWh/100km. Oder in Benzin ausgedrückt ca. 1,43 Liter Benzin pro 100km. Oder anders ausgedrückt: 352ml Benzin um von Kriftel nach Flörsheim und wieder zurück nach Kriftel zu gelangen!“

Resümee

Der Start in die Elektromobiltät war etwas holperig. Die Ladeprobleme meines ZOE lässt ein etwas ungutes Gefühl vor dem nächsten Laden hochkommen. Der Fahrkomfort und die Fahreigenschaften des ZOE sind gut, die Effizienz im Stadt- und Nahverkehr hervorragend.

Die Bedienung der Software im Cockpit ist eher schlecht als recht. Viele Einstellungen lassen sich nicht permanent im Benutzerprofil einstellen oder sind nach einem „Einschlafen“ des ZOE wieder auf den Werkseinstellungen!? Dies muss ich noch genauer herausfinden. Ich möchte keine Schilder im Cockpit eingeblendet bekommen und dann auch noch nicht immer richtig. Renault wird von mir noch einige Fehlerberichte bekommen!

4 Antworten auf „5 Wochen ZOE, ein erstes Resümee“

  1. Hallo Stefan,

    danke für den Ehrfahrungsbericht. Wir fahren auch einen Zoe, aber altes Model mit 22kwh Akku.

    Hast du in deine Verbrauchsrechnung die Batteriemiete mit einbezogen oder ist der Akku gekauft?

    Grüße
    Steffen

  2. Lieber Stefan. Das ist ziemlicher Quatsch – jedenfalls, was dein Bericht über den Einstieg in die E-Mobilität angeht. „Klimaschutz von unten“ ist dieser Blog-Artikel eher nicht, sondern schreckt eher Leute ab, den Einstieg in die Elektromobilität zu „wagen“. Vielleicht liegt es bei deinen geschilderten Problemen in deinem Fall am ZOE, oder eher noch an diesem speziellen Fahrzeug.
    Ich selbst habe 2014 einen gebrauchten Nissan Leaf aus Japan nach Mauritius importiert. Bin 30km damit nach Hause gefahren, habe einen Elektriker bestellt, der mir eine Steckdose an den Parkplatz von meinem Apartmentblock gebaut hat, und habe dort mit dem „Notladekabel“ über Nacht geladen. Das hat etwa ein halbes Jahr funktioniert, bis der „Brick“ den Geist aufgegeben hat. Ich hatte mir in der Zwischenzeit für 600USD ein besseres Ladekabel aus USA bestellt, das bis heute einwandfrei funktioniert. Und ich habe noch ein weiteres „Notladekabel“ immer im Auto, mit dem wir an irgendwelchen Steckdosen unterwegs laden. Das funktioniert in D. auch in jeder Garagensteckdose.
    Wir hatten in D. auch schon mal einen ZOE gemietet. Den fanden wir auch nicht so gut wie unseren 2011er Leaf. Der Eco-Modus im ZOE reduziert die Leistung auf 95km/h, und auch die Leistungsaufnahme insgesamt. Beim Leaf reduziert der Eco-Modus nur die Trägheit des Gaspedals und erhöht die Rekuperation (anstatt Bremsen oder ausrollen lassen). Das hilft, mit weniger nervösem Fuss zu fahren und rekuperiert mehr Bremsenergie. Es lädt, selbst wenn man noch mit etwas Gas leicht bergab fährt.
    Die Rechnung, die du aufstellst, ist etwas an den Haaren herbeigezogen. Es waren nur 25km. Wenn du die 141km der ersten Fahrt genommen hättest, dann wären 12.2KWh auf 100km wirklich klasse – aber nur zu erreichen mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 35km/h, und nicht in der realen Welt. Aber dann hätte noch genug Energie in der Batterie sein müssen, um das Auto nicht von einer defekten Ladesäule zum Renault-Händler abschleppen lassen zu müssen. Das ist ziemlicher Unfug. Der neue ZOE hat doch auch über 300km Reichweite. Und in diesem Radius gäbe es auch andere Lademöglichkeiten. Ich glaube, an dem Wagen war direkt was kaputt (Garantieschaden), was eher an diesem Renault lag, als an der Elektromobilität, oder der ersten Erfahrung damit.

    1. Hallo Thomas,

      danke für deinen ausführlichen Kommentar. Auf folgende Punkte möchte ich hier näher eingehen:

      1. Mit meinem Blog möchte ich nicht nur die schönen und einfachen Seiten des Klimaschutzes benennen und darstellen, sondern auch die Unwägbarkeiten aufzeigen. Und wie geschrieben Renault hat wohl nur den Fehlerspeicher ausgelesen und „schon“ klappt es seit 3 Wochen mit dem Laden…
      2. Die von mir geschilderten Probleme mit meinem ZOE, sehe ich genauso wie Du als eher ein Problem meines speziellen ZOEs. Jedoch stellt sich Renault auf den Standpunkt: Weil der Fehler nicht nachgestellt werden konnte, hat Renault damit auch keine Möglichkeit einen möglichen Mangel zu beseitigen. Ich habe Renault einige Anhaltspunkte geliefert warum an diesem Wochenende mein ZOE nicht an meiner 22kW Wallbox und auch nicht an der nahegelegenen 22kW-Ladesäule geladen hat (Außentemperatur zwischen 1°C und 2°C sowie Lüfter läuft nicht). Als Kunde steht man dann etwas alleine da. Aber dieses Problem hatte ich auch bereits mit meinem Audi A2 1.2 TDI (3.0 Liter Diesel auf 100 km). Ist also nicht unbedingt ein Problem eines E-Autos sondern die mangelhafte Konzeption der Fehleranalyse.
        Ich spreche hier als Softwareentwickler hochkomplexer Softwaresysteme. Ohne eine gut durchdachte Konzeption der Analyse der in Produktion auftretenden Fehler hat man keine Möglichkeit seltene aber vorhandenen Fehler zu finden!
      3. Bzgl. meiner kleinen Rechnung von einem Verbrauch von 12,2kWh/100km ist folgendes zu sagen
        • ich wollte einerseits aufzeigen, dass ein E-Auto im Stadtverkehr sehr effizient ist
        • die typischen Fahrten liegen nun mal im Bereich zwischen 10km und 30km
        • die ganze Reichweiten Diskussion halte ich für maßlos übertrieben und nicht zielführend
        • und außerdem klar stellen, dass die Software-Abteilung bei Renault einen unteren Grenzwert von 12,9kWh/100km für den Durchschnittsverbrauch aus welchen Gründen auch immer implementiert hat und mir dieser Wert immer angezeigt wird obwohl mein tatsächlicher Verbrauch bei 12,2kWh/100km liegt. Ich bin Software-Entwickler und wundere ich immer wieder wie so etwas zu Stande kommen kann!

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