Warmwasserzirkulation stillgelegt

Nachdem wir im März 2019 in unser frisch renoviertes Haus eingezogen sind und nun keine größeren Entscheidungen oder Koordinierungen mehr für das Haus anstehen, kann ich mich um die Dinge kümmern, die nicht ganz im Vorfeld von uns durchdacht wurden. Ein solcher Punkt ist die Warmwasserzirkulation in einem Einfamilienhaus.

März 2019: Direkt nach dem Einzug bemerkten wir, dass das Warmwasser in der Küche nicht „sofort“ fließt, sondern erst nach ca. 1 Minute und 30 Sekunden warm wird. Kontakt zum ausführenden Fachbetrieb:

  • Ihre Warmwasserzirkulation beruht auf der Schwerkraft
  • Die Wasserleitungen zur Küche sind im Keller von der Decke zum Boden geführt worden, um an der Kellertreppe vorbeizukommen, dieser Abstieg verhindert die Schwerkraftzirkulation
  • Einbau einer Zirkulationspumpe
  • Warmwasser fließt nach ca. 10-15 Sekunden

Mai 2019: Nach Ausschalten der Heizung, kann das verbrauchte Gas alleine der Warmwasserzubereitung zugeordnet werden. Daher habe ich über je 4 Nächte mit und ohne Zirkulation den Gasverbrauch notiert:

  • Mit Zirkulation: Gasverbrauch zwischen 0,3m³ und 0,5m³ pro Nacht
  • Ohne Zirkulation: Gasverbrauch zwischen 0,0m³ und 0,3m³ pro Nacht
  • Dies führte mich zur Idee die Zirkulationspumpe über eine schaltbare Funk-Steckdose und 2 Funk-Schalter in Bad und Küche für die Dauer von 5 Minuten laufen zu lassen

Ende Mai 2019: Nach ein paar Tests mit einer Fritz!DECT 200 Steckdose und dem Fritz!DECT 400 Taster hat die intelligent geschaltet Warmwasserzirkulation gut funktioniert. Jedoch habe ich bei einem Test das Absperrventil der Zirkulationsleitung geschlossen und die Pumpe per Taster angeschaltet. Resultat: Pumpe defekt. Was nun?

Nach einigem Überlegen und ein paar Tage ohne Warmwasserzirkulation stellen wir fest:

  1. Im Bad ist dies kein Problem. Da das Bad im 1 OG direkt über dem Heizungskeller liegt. Somit ist die Strecke der Warmwasserleitung sehr klein (ca. 5-6 Meter) und das Warmwasser kommt schnell genug!
  2. In der Küche benötigen wir kaum heißes Wasser:
    • Spülen wird von unserer Geschirrspülmaschine erledigt
    • für Töpfe und Pfannen nutzen wir unsere Kaffeemaschine, die auch heißes Wasser für Tee machen kann
    • zum Kochen haben wir unsere „Boost“-Option des Induktionsherds

Somit haben wir uns entschieden die Warmwasserzirkulation komplett zu deaktivieren!

Mit heutigem Wissensstand würde ich den SHK-Fachbetrieb (Sanitär Heizung Klima) anweisen keine Zirkulationsleitung zu installieren!


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8 Antworten auf „Warmwasserzirkulation stillgelegt“

  1. Ich plane eine komplett neue Heizung und die vorhandene Zirkulationsleitung ist mir ein „Dorn im Auge“. Nichte wegen dem Klimawahn, sondern der praktischen Wirtschaftlichkeit.
    Da wir in zwei Küchen und zwei Bädern ständig warmes Wasser brauchen und der Weg bis dahin kurz ist, werde ich die Zirkl. lassen und bestmöglich dämmen + Pumpensteuerung.
    Aber der eine Nebenstrang, der noch ca. 7 m lang weiter geht, kann weg, weil ich da zweimal die Woche warmes Wasser brauche. Da ich nur an der Anfang der Zirkl. komme, werde ich dort Warmwasser und Zirkl. kappen und mit T-Stück verbinden. Dann werde ich das dickere WW-Rohr so weit „quetschen“ bis das ankommende WW gleichermaßen durch beide Rohre strömt. Das größere Gesamtvolumen der beiden Rohre zusammen ist praktisch für zweimal WW-Zapfen in der Woche vernachlässigbar.

    Ein Tipp für baulich sehr lange WW-, oder Zirkleitungen: Wasserbereiter direkt am Wasserhahn bzw. unter dem Spültisch. Dadurch keine WW-Wege-Verluste, Legionellen = 0 und natürlich auch keine Wartezeiten mehr.

    Jeder hat andere Gegebenheiten und kann mit einiger Überlegung das Optimum finden.

    LG
    Markus

  2. Ich habe meine Zirkulation schon seit Jahren nur zu den Zeiten per Schaltuhr an, an dehnen ich sie voraussichtlich brauchte. Meine Wegestrecken sind doch recht lang im Eigenheim und da machte das Sinn. Allerdings mit Fehlerbalken, denn es passte nicht immer.

    Optimierung nun: Ich habe einige Shelly Schaltelemente im Haus verbaut, für Aquarium Licht, Luft, Heizung, Pumpe, sowie Tore, Beleuchtungen etc. Außerdem habe ich ein paar Google Home Mini für die Sprachsteuerung.
    Von Shelly gibt es auch für wenig Geld fertige Steckerschalter. So einen habe ich vor die Zirkulationspumpe statt der Schaltuhr gesteckt. Mit dem Sprachbefehl: „Hey Google, warmes Wasser“ schalter er die Zirkulation für 10 Min ein. Nach 2 Minuten meldet sich der Lautsprecher dann mit der Durchsage: “ Das Wasser ist nun warm“

    Vorteil der Shellys gegenüber anderen W-Lan Schaltern: Sie haben eine offene Schnittstelle für freie Firmware und können somit auch nachhaltig mit Open HAB etc betrieben werden, selbst wenn es die Shelly Cloud nicht mehr gibt oder man die Daten des eigenen Hauses nicht gerne nach draußen gibt.

    Ich finde, mehr Optimierung ist mit klassischen Mitteln kaum möglich.

  3. Hi,
    ich habe eine Hirkulationsleitung als Vorbereitung legen lassen, da das Warmwasser bei uns ca. 1 Minute bis zur Dusche braucht. Jetzt ist zwar auch die Frage was schlimmer ist, der Gasverbrauch zum Aufrechterhalten der Speichertemperatur, oder das Wasser was ungenutzt in den Abfluss geht, aber das habe ich noch nicht abschließend durchdacht.
    Mein Installateur hat mir dann, auch wegen möglicher Legionellen, bis auf weiteres den Vorlauf und Rücklauf zusammengeklemmt. Damit wird verhindert, dass das Wasser ewig in der Rücklaufleitung steht.
    Grüße
    Chris

    1. Hallo Chris,

      das Problem ist nicht die Speichertemperatur, sondern dass die Zirkulation die Leitungen immer mit heißen Wasser durchspült wird, darin abkühlt und wieder in den Speicher zurück fließt. Dadurch muss der Speicher periodisch immer wieder aufgeheizt werden. Mein Tipp, miss mal die Liter die weg fließen, bis das Wasser warm wird.

      Gas verbrennen, emitiert direkt CO2, Wasser verbrauchen nur indirekt aufgrund der Wasseraufbereitung durch die Wasserwerke welche laut einer Studie bei 0,35g CO2-Äquivalente pro Liter liegen soll (https://atiptap.org/studie-vergleicht-co2-fussabdruck-von-flaschen-und-leitungswasser/). Wenn man im Netz nach Warmwasser Zirkulationsverluste sucht, stößt man immer wieder auf Zahlen zwischen 1 und 10kWh pro Tag. Das hängt natürlich von vielen Faktoren (Rohrisolierung, Wassertemperatur, etc) ab. Laut Umweltbundesamt beträgt das CO2-Äquivalent pro kWh 250g (https://de.wikipedia.org/wiki/Erdgas#%C3%96kologische_Aspekte).

      Vergleich: Wenn man nun täglich duscht und der Wasserverlust bei 2 Liter wäre, kommt man auf 2*365*0,35g CO2=255,5g CO2. Welches ungefähr einer kWh Gas-Wärmeenergie entspricht! Also im besten Fall ist die Gas-Zirkulation nur 365 schlechter oder im schlechten Fall über 3000 mal schlechter!

      Also wenn man die CO2 Emmisionen betrachtet, ist IMMER OHNE ZIRKULATION vorzuziehen! Ist halt etwas „unbequemer“, aber fürs Klima und Deinem Geldbeutel sicher VIEL BESSER!!!

      Laut RKI ist eine Häufung der Legionellen-Fallmeldungen in den letzten Jahren immer in den Sommermonaten zu beobachten. Daher drängt sich mir die Schlussfolgerung auf, dass dies nicht unbedingt mit den Warmwasserleitungen zu tun hat, sondern eher mit den nicht isolierten Kaltwasserleitungen, die dann im Sommer zum Beispiel im Dachgeschoss gerne mal 30°C oder mehr erreichen können.

      Viele Grüße, Stefan

  4. Wir haben beim Bauen im Bad und Küche je einen Taster verbaut, der eine Stromstoßschaltung aktiviert und die Zirkulationspumpe für 0-12 Minuten einschaltet (regelbar). Problem ist bei uns der lange Weg vom Warmwasserspeicher zur Entnahmestelle, daher macht es ohne Zirkulation keinen Sinn…

  5. Hallo Markus,

    danke für deine positive Resonanz und dein Hinweis. Bzgl. der Pumpe einmal wöchentlich Laufen zu lassen, ist gerade nicht so einfach. Denn bei meinen Spielereien mit Smart-Home und Steuerung der Pumpe, habe ich die kaputt bekommen… Evtl. werde ich die Pumpe im Frühjahr erneuern lassen.

    Bzgl. Legionellen habe ich mehrmals in den letzten 3-4 Jahren recherchiert. Bisher habe ich keine bestätigten Infektionsfälle gefunden, die nachweislich von der Warmwasserversorgung in 1-2 Familienhäusern verursacht wurden. Das RKI erfasst die Fälle in 4 Kategorien (community, Reise, Krankenhaus, Pflegeheim). Bei der Kategorie community wird nicht zwischen privat und beruflich getrennt. Von daher ist die Datenlage sehr dürftig. Was jedoch sowohl beim RKI als auch bei EU weiten Studien auffällt, ist dass es im Sommer deutlich erhöhte Fälle gibt (https://ateca.nl/en/2019/06/11/how-effective-is-thermal-treatment-against-legionella/). Dies lässt für mich vermuten, dass Problem ist nicht das Warmwasser, sondern die schlecht isolierten Kaltwasserleitungen, die im Sommer dann Legionellen-optimale Temperatur von 25°C-30°C haben…

    Ich für mich halte es immer mit dem Spruch „vermeintliche Fakten lieber selbst recherchieren und selbst beurteilen“. Daher sehe ich kein Handlungsbedarf bzgl. Legionellen.

    In ein paar Tagen werde ich aber einen weiteren Artikel bzgl. WW-Zirkulation und Energiesparen schreiben…

    Bis dahin, Ciao!
    Stefan

  6. Hallo Stefan,
    echt eine schöne Idee diese Klimaseite!

    Wegen der Zirkulationsleitung würde ich aber empfehlen aufgrund des nun stehenden Wassers in der Zirkulationsleitung mindestens einmal in der Woche die Pumpe für einige Minuten laufen zu lassen, damit keine Legionellen aufkommen und das Wasser darin ausgetauscht wird.

    Ich selbst halte Zirkulationspumpen auch für überflüssig, das warme Wasser braucht man selten sofort, dafür hat man einen „Heizkörper“ in der Wand….

    Viele Grüße

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