Oktober 2022, Krieg in der Ukraine, Energiesparen und die Klimaerhitzung

Es ist der 4. November 2022. Der Deutsche Wetterdienst hat gestern seine Daten bzgl. der Heizgradtage für den Oktober 2022 veröffentlicht und für mich ist nun die Zeit gekommen, das Ergebnis meiner täglich notierten Zählerstände aus dem Oktober zu erhalten. Schon mal vor ab, die Heizgradtage im Oktober 2022 (158,2) sind um ca. 44,5% niedriger als im Oktober 2021 (284,9). Somit sollte der Gasverbrauch aufgrund des sehr warmen Oktobers schon deutlich weniger geworden sein.

Die obige Grafik zeigt das Ergebnis der Einsparbemühungen unserer Familie für den Monat Oktober 2022. Wie man unschwer erkennen kann, hat der sehr warme Oktober den größten Anteil am Sparen gehabt. Lesen Sie weiter wie ich zu diesen Zahlen gekommen bin.

Am 23. September 2022 habe ich unsere Heizung eingeschaltet und habe mir zum Ziel gesetzt, so viel wie möglich Gas einzusparen ohne, dass unsere Familie frierend in der Wohnung sitzen muss. Hierfür schreibe ich mir jeden morgen den Gaszählerstand auf und trage es in eine Tabellenkalkulation ein. Gleichzeitig habe ich versucht die Regelkreisläufe des Gasbrenners und die Steuerung der Fussbodenheizung zu optimieren. Hierzu habe ich die Stellmotoren der Fussbodenheizungsregelung für Bad und Wohnzimmer demontiert und habe versucht die Durchflussmenge hydraulisch so einzustellen, dass für Bad (zwischen 20,5° C und 21,5° C) und Wohnzimmer (zwischen 20° C und 21° C) sich eine niedrige aber akzeptable Temperatur einstellt.

Je größer die Sonnenscheindauer im Oktober war, je niedriger war die Temperatur im innen liegende Bad im Vergleich zu den anderen Räumen. Gerade das Wohnzimmer mit Ausrichtung Süd-West und großer Fensterfläche war meist angenehm warm.

Nun aber zurück zu den nackten Zahlen. Unser Gasverbrauch im Oktober 2021 lag bei 97,75m³ 100% Biogas von EWS-Schönau. In den sehr warmen Oktobertagen 2022 haben wir 37,55m³ Biogas verbraucht. Setzt man dies nun ins Verhältnis, haben wir ca. 61,6% (1-37,55m³/97,75m³) gegenüber dem Oktober 2021 an Gas gespart.

Nun stellte sich mir die Frage, wie viel davon war der sehr warme Oktober und wie viel haben wir selbst gespart. Kommen wir an die viel beschworene 20% Einsparung heran?

Dazu nehme ich, wie bereits bei anderen Artikeln, das Maß der Heizgradtage des Deutschen Wetter Dienstes. In der folgenden Tabelle sind die Heizgradtage für die Messstation Frankfurt am Main West aufgeführt. Wie man leicht erkennen kann, war jeder Monat (außer September) im Jahr 2022 wärmer als in 2021. Für Oktober ergibt sich ein Einsparpotential von ca. 44,5% (1-158,2/284,9) alleine durch den sehr warmen Monat. Die Differenz zwischen diesen 2 Einsparwerten ergibt unsere persönliche Einsparquote von 61,6%-44,5%=17,1%. Somit sind wir doch schon sehr nahe an die gewünschten 20% herangekommen.

Setze ich nun diese beiden Einsparwerte wiederum ins Verhältnis komme ich auf ca. 27% (((17,1/(17,1+44,5))=0,278) Eigenanteil an den eingesparten 60,2m³ Biogas.

Monat20212022Differenz
Januar540,5488,4-52,1
Februar453,2383,9-69,3
März391,7375,1-16,6
April343,3287,0-56,3
Mai223,440,2-183,2
Juni0,00,00,0
Juli0,00,00,0
August10,70,0-10,7
September47,6122,1+74,5
Oktober284,9158,2-126,7
November[428,3]
Dezember[472,9]
Summe2.295,31.854,9-440,4
Monatliche Aufstellung der Heizgradtage und die Differenz von 2021 zu 2022, November und Dezember derzeit in der Summe nicht berücksichtigt.

Wer sich für die einzelnen Daten interessiert, kann im folgendem Bild die von mir aufgezeichneten Daten einsehen.

Die leicht gelb markierten Zählerstände im Oktober 2021 habe ich interpoliert, da ich im Oktober 2021 den Gaszähler nicht jeden Tag abgelesen habe. Die orange unterlegten Heizgradtage sind die Summe aller Tage genau ein Jahr zurück. Als Beispiel der 3. Oktober 2021 hat den Wert von 3.105,8. Dies ist die Summe aller Heizgradtage vom 4. Oktober 2020 bis zum 3. Oktober 2021. Im Vergleich dazu der 3. Oktober 2022 hat einen Wert von 2.898,8 und dies ist die Summe alle Heizgradtage vom 4. Oktober 2021 bis 3. Oktober 2022.

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