3. Januar 2023. Der Deutsche Wetterdienst hat heute seine Daten bzgl. der Heizgradtage für den Dezember 2022 veröffentlicht. Erst 12 Tage später komme ich dazu den Abschlussbeitrag zu schreiben. Die folgende Grafik zeigt die eingesparten Kubikmeter Gas für den Dezember 2022 im Vergleich zu Dezember 2021.
Unter „eigene Einsparung (wetterbedingt)“ verstehe ich den Verbrauch, der durch den kälteren Dezember 2022 im Vergleich zu Dezember 2021 verursacht worden wäre, wenn wir keine Einsparbemühungen unternommen hätten.
Dezember 2021 vs Dezember 2022
Unser Gasverbrauch im Dezember 2021 lag bei 183,90m³ 100% Biogas von EWS-Schönau. Nun im Dezember 2022 bei neuen hoch wärmegedämmten 3-fach verglasten Fenstern bei 162,69m³ Biogas. Setzt man dies nun ins Verhältnis, haben wir ca. 11,53% (1-162,69m³/183,90m³) gegenüber Dezember 2021 an Gas gespart (absolut 21,21m³).
Interessant wird es nun die Heizgradtage (Dezember 2022: 509,1) im Vergleich zum Vorjahres Dezember (Dezember 2021: 472,9) heranzuziehen: 509,1/472,9-1=0,0765=7,65% (entspricht ca. 12,45m³). Da der Dezember 2022 kälter war als der Dezember 2021, addiere ich den prozentual höheren Wärmebedarf zu unseren Einsparungen: 11,53%+7,65%=19,18% (entspricht ca. 33,66m³).
Laut letzter Rechnung von EWS-Schönau beträgt der Brennwert des gelieferten Biogases 11,559kWh pro m³. Bei einer Zustandszahl von 0,9543 steht also ein Nutzwert von 11,03kWh pro m³ zur Verfügung. Laut Umweltbundesamt (Quelle: WikiPedia) beträgt das CO2-Äquivalent einer kWh Erdgas ca. 250g. Somit haben wir ca. 92,82kg CO2 (0,25kg/kWh*11,03kWh/m³*33,66m³=92,82kg) eingespart.
Aufgrund einiger Probleme beim Einbau der Fenster, sind diese Werte noch nicht das Ende der Fahnenstange. In der letzten Januar-Woche 2023 wird die Endmontage der Fenster durchgeführt und die aufgetretenen Probleme behoben. Somit haben wir noch etwas Einsparpotential vor uns. Außerdem haben wir versucht unsere Wohlfühltemperatur einzustellen und nicht mehr mit doppeltem Pullover am Tisch zu sitzen.
Das Jahr 2021 vs 2022
Die Zahlen für die gesamten zwei Jahre 2021 und 2022 geben einen genaueren Einblick zu unserem Energiesparen. Im gesamten Jahr 2021 lag unser Verbrauch an 100% Biogas von EWS-Schönau bei 1.147,9m³. Für das vergangene Jahr 2022 haben wir 866,1m³ an Biogas benötigt. Hieraus ergibt sich eine Ersparnis über das gesamte Jahr 2022 gerechnet von ca. 24,55% (1-866,1m³/1.147,9m³=0,24549).
Die Heizgradtage für 2021 und 2022 liegen nun komplett vor, so dass eine Wetter bereinigter Vergleich des Verbrauchs zwischen 2021 und 2022 berechnet werden kann. Hierzu nochmal die komplette monatliche Tabelle der Heizgradtage für die Jahre 2021 und 2022.
| Monat | 2021 | 2022 | Differenz |
|---|---|---|---|
| Januar | 540,5 | 488,4 | -52,1 |
| Februar | 453,2 | 383,9 | -69,3 |
| März | 391,7 | 375,1 | -16,6 |
| April | 343,3 | 287,0 | -56,3 |
| Mai | 223,4 | 40,2 | -183,2 |
| Juni | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Juli | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| August | 10,7 | 0,0 | -10,7 |
| September | 47,6 | 122,1 | +74,5 |
| Oktober | 284,9 | 158,2 | -126,7 |
| November | 428,3 | 351,7 | -76,6 |
| Dezember | 472,9 | 509,1 | +36,2 |
| Summe | 3.196,5 | 2.715,7 | -480,8 |
Aus dieser Tabelle ist klar ersichtlich: 8 Monate in 2022 waren wärmer und nur 2 Monate kälter (September und Dezember) als im Vorjahr 2021. Die Heizperiode in 2022 war insgesamt ca. 15% (480,8/3196,5=0,1504) wärmer als die vergleichbare Heizperiode in 2021! Diese Zahlen hier zur Veranschaulichung in einer Grafik:
Dies relativiert unsere eigenen Einsparbemühungen von ca. 24,55% auf 9,51% (24,55%-15,04%=9,51%). Somit haben wir selbst ca. 38,7% (9,51%/24,55%=0,3873) zur Einsparung beigetragen.
Die obige Grafik zeigt das Ergebnis der Einsparbemühungen unserer Familie für das Jahr 2022 in Bezug auf eigene Einsparung vs. wetterbedingte Einsparung im Vergleich zum Vorjahr 2021. Man kann einfach erkennen, das Jahr 2022 war viel wärmer als das Vorjahr 2021! In absoluten Zahlen hier der Verbrauch von 2021 von 1.147,9m³ auf das Jahr 2022 mit einem Verbrauch von 866,1m³ projiziert:
Die letzten 3 Jahre im Vergleich (Heizgradtage normalisiert)
Seit dem wir im März 2019 in unser kleines Haus eingezogen sind, haben wir einige Modernisierungsmaßnahmen umgesetzt, so dass sich ein Vergleich der Jahre 2020, 2021 und 2022 lohnt. Um den Gasverbrauch vergleichbar zu gestalten, habe ich den Mittelwert der Heizgradtage aus diesen Jahren gebildet und den realen Verbrauch anhand des Verhältnisses zwischen Jahres-Heizgradtage und Heizgradtage-Mittelwert hoch bzw. herunter gerechnet. Der Mittelwert der Heizgradtage für Frankfurt am Main(West) beträgt 2.862,7 (2020: 2.675,8; 2021: 3.196,5; 2022: 2.715,7) Hier ist das Ergebnis:
Heizgradtage bereinigt haben wir in 2021 ca. 5% Gas gespart in Vergleich zu 2020. Dies hat vor allem mit dem Einbau unserer neuen Haustür und den 2 neuen 3-fach verglasten Dachflächenfenstern zu tun. Für das Jahr 2022 sind es dann sogar ca. 18,2% in Vergleich zu 2020. Seit September 2022 haben wir die durchschnittliche Raumtemperatur abgesengt und ab Dezember 2022 neue 3-fach verglaste Fenster verbaut.
Auch hier wieder sind alle einzelnen Zahlen im folgenden Bildschirmfoto zu sehen:
Eine kurze Beschreibung der einzelnen Spalten finden Sie in meinem Artikel für den Oktober.
Vielen Dank für die ausführlichen Zahlen. Das beeindruckt mich sehr, denn es wurden ja „nur“ durch neue Haustür u. flach verglaste Fenster als Optimierung durchgeführt. Interessieren würde mich noch, wie hoch so ca. Ihre Raumtemperatur ist.
Viele Grüße aus Kriftel, Helga Fauteck
Hallo Frau Fauteck,
den Austausch der Haustür und der 2 Dachfenster haben ca. 5% Ersparnis gebracht. Die Ersparnis von ca 18% in 2022 gegenüber 2020 kommt vorwiegend durch folgende Punkte zu Stande:
– Weniger duschen
– Haare waschen mit kalten Wasser
– die Raumtemperatur von ca. 21°-21,5° auf ca. 19,5°-20,5° abgesenkt
– selbst einen hydraulischen Abgleich unserer Fussbodenheizung durchgeführt
Viele Grüße, Stefan Ruppert